Aktuell
Das Material für das Ratgebdenkmal ist endlich angekommen. Ich freue mich auf die Arbeit über den Winter.
Eröffnung am Freitag 15. März, 19 Uhr
Letzte „Schacher“-Schau im Galerienhaus Stuttgart: „Uli Gsell – Gratwanderungen“ (18.11. – 22.12.23)
Der Ausstellungstitel „Gratwanderungen“ beschreibt Uli Gsells Weg zwischen Kunst- und Naturform, zwischen
geometrischer Setzung und konkreter Architektur ganz gut. Zugleich ist die Überschrift der 78sten und letzten
Schau im Galerienhaus Stuttgart ein Verweis auf die zahlreichen Grenzen zwischen den Kunstgattungen, die
Katrin und Marko Schacher in den letzten 13 Jahren mit ihrem abwechslungsreichen und gesellschafts-kritischen
Programm verwischt haben. Bei der letzten Vernissage am Freitag 17.11., 19 Uhr, wird sicherlich ein gehöriger
Hauch Melancholie in der Luft schweben. Aber: Kein Kunst-Fan muss traurig sein, denn bereits am 12. Januar
2024 weihen die Schachers in der Blumenstraße 15 ihre neuen Räume mit der Gruppenschau „Basis“ ein.
Mit architektonischen Gemälden von Mark Thompson fing am 28. Januar 2011 alles an, und mit dem Thema
Architektur endet am 22. Dezember auch das Galerienhaus-Kapitel. Weil das charmante Hinterhof-Gebäude seit
einigen Monaten nicht mehr einer kunstsinnigen Grundstücksgemeinschaft, sondern einer rein gewinnorientierten
Immobiliengesellschaft gehört, war die Suche und das Finden neuer Räume eine absehbare, nötige Konsequenz.
Im unsere Reize tagtäglich überflutenden Multimedia-Zeitalter mögen Gsells klassischen Steinskulpturen
geradezu anachronistisch wirken. Faszinierend sind sie trotzdem (oder gerade deswegen) – vor allem durch
ihren Widerspruch (oder ist es ein Dialog?) zwischen den natürlich gelassenen Passagen und den künstlichen,
künstlerischen Bearbeitungen, zwischen den rauen, von Licht, Luft und der Zeit gezeichneten Oberflächen und
den glatt geschmirgelten Flächen, zwischen den schroffen, bröckeligen Kanten und den scharfen geometrischen
Formen. Wer genauer hinsieht (oder die Titel liest) wird Assoziationen an archaische Behausungen und
Festungen, an längst verlassene Zufluchtsorte, Flughäfen und Inseln nicht vermeiden können.
Manche Werke erinnern an menschliche Figuren und Köpfe. Mit ein wenig Fantasie und Einfühlungsvermögen
kann man in seinen vier aus Basaltlava gefertigten, menschen-hohen Skulpturen überdimensionale Köpfe in der
Profil-Ansicht erkennen, Figuren, die ihre Bohrlöcher stolz wie Tattoos präsentieren. Uli Gsell (1967 geboren in
Stuttgart, lebt in Ostfildern, bereits seit 2011 im Galerie-Programm) macht aus der Materialität seiner Skulpturen
kein Geheimnis. Oder doch? Seine im letzten Jahr entstandenen „Glyphen“ aus nur zehn Millimeter dicken
Marmor-Scheiben scheinen durchlässig, fast schon durchsichtig zu sein und ihre pulsierenden Adern zu zeigen.
Am 9. September wurde der Kreuzweg zur Altstadtkapelle in Rottenburg geweiht. Die Füllung der 14 Bildnischen in einer Kombination von Basaltlava, Blei, Bronze, Stahl.
Leider wirken Gruppenausstellungen oft beliebig und lieblos zusammengestellt. Das ist bei der 3er-Schau
„Uli Gsell, Jan Jansen, Cinyi Joh – Konsens“ anders! Das Stuttgarter Kuratoren-Duo und Galeristen-Paar
Katrin und Marko Schacher hat jahrelange Erfahrungen mit Dialog-Präsentationen, kennt die Räume im
Sulzfelder Bürgerhaus gut und fokussiert mit den genannten KünstlerInnen drei sich gegenseitig ergänzende
Positionen, die aber ein inhaltliches Schwanken zwischen Figuration und Abstraktion eint.
Zur Eröffnung der zweitletzten vom Kulturkreis Sulzfeld organisierten Ausstellung am Sonntag 12. März
um 14 Uhr führt Marko Schacher in die Schau ein – und wird möglicherweise auch einige Erinnerungen an
die vergangenen Kooperationen in den Jahren 2013 und 2019 zum besten geben.
Die ausgewählten Exponate stellen spannende Fragen wie: Wo verläuft die Grenze zwischen geometrischer
Form und Architektur? Ab wann sind gemalte Häuser-Fassaden konstruktive Kunst? Wieviel Körperlichkeit muss
eine Figur noch haben, um als solche bezeichnet zu werden? Diese Fragen müssen nicht beantwortet werden,
motivieren die BesucherInnen aber eventuell dazu, etwaiges Schubladen-Denken ad acta zu legen.
Während die von Jan Jansen gemalten urbanen Szenen an der Wand hängen und mit ihrer Relief-Struktur zur
Skulptur tendieren, scheinen die auf dem Boden und auf Sockeln stehenden steinernen Objekte von Uli Gsell
klassische Skulpturen zu sein, entwickeln aber eine enorme Dynamik im Raum. Die von der Decke hängenden
Filz-Bahnen von Cinyi Joh könnten Körperfragmente aber auch Architekturbestandteile sein. Daneben
präsentiert die Künstlerin Gemälde, die an organische Gebilde und tektonische Raumelemente erinnern.
Allen drei Künstlerinnen sieht man die Spielfreude und die Tendenz zum Experiment an. Alle drei motivieren uns
dazu, unsere tägliche Umgebung optisch, haptisch und sinnlich genauer unter die Lupe zu nehmen. Cinyi Joh,
Jan Jansen und Uli Gsell präsentieren Theaterbühnen, die uns auffordern, sie mit unserer Fantasie und eigenen
Geschichten und Protagonisten zu beleben.
Alle drei thematisieren in und mit ihren Arbeiten Überschneidungen, Überlagerungen und die Auflösung im Raum
bzw. die Verschmelzung mit dem Umraum. Alle drei spielen mit Leerstellen und Perspektiven, nur eben mit ganz
verschiedenen Medien und mit unterschiedlichen Dynamiken im Raum: von der Wand, von der Decke und vom
Boden auf uns zu kommend.
Cinyi Joh (1967 geboren in Taipeh/Taiwan, lebt in Stuttgart), Jan Jansen (1988 geboren in Köln, lebt in Stuttgart)
und Uli Gsell (1967 geboren in Stuttgart, lebt in Ostfildern) haben noch nie zusammen ausgestellt und sind sich
teils auch noch nicht persönlich begegnet, kennen und schätzen aber die Werke der jeweils anderen. Insofern ist
dieser „Trialog“ eine reizvolle Weltpremiere und ein würdiger (vorläufiger?) Abschluss der Zusammenarbeit
zwischen der Stuttgarter Galerie „Schacher – Raum für Kunst“ und dem Kulturkreis Sulzfeld.
Vielen Dank für den Besuch und die interessanten Gespräche!
Offenes Atelier am 2. Oktober von 12 – 18 Uhr
ab 18.30 Konzert mit Hansa Jakob
gleichzeitig mit den offenen Ateliers der anderen Künstler aus Ostfildern :
Birgit Rehfeldt, Bettina Bürkle, Klaus Illi, Tobias Ruppert, Jürgen Bubeck, Martina Geist, Joachim Stallecker, Ulrike Holzapfel, Beate Wehr und Günter Herrmann (sehenswert der deutsch -französische Skulpturenweg in der Sonnenhalde)
Am 15.9. 22 wurden die Preise der Regionale Ludwigsburg überreicht.
Die Wüstenrot-Stiftung hat sich spendabel gezeigt. Der 2. Preis ging an Uli Gsell.
„Zeitenwende“
Marmor aus Peccia
2022
220x140x80
noch bis 18.9.22 in Rechberghausen vor der Kirche
Herzliche Einladung zur Ausstellung, an der ich mit 3 Arbeiten vertreten bin.
https://lamontagne-traficdart.com/#Programmation
https://www.apollonia-art-exchanges.com/en/
„roter Keil“ Vangagranit, 2021/22, aus der Serie „sharing economy“
4-teilige Arbeit aus Findlingen von unterschiedlichen Herkünften und Materialien: Marmor aus Carrara und Peccia, Granit
Bis zum 22.10. noch im Kunstbezirk im Gustab-Siegle-Haus zu sehen.